
(1835-1907)

Historia (Geschichte)
Die Dante Alighieri Gesellschaft wurde 1889 in Rom von dem Dichter und Literatur-Nobelpreistäger Giosuè Carducci ins Leben gerufen.
Giosuè Carducci (Pseudonym: Enotrio Romano wurde am 27. Juli 1835 als Sohn eines Landarztes in Valdicastello nahe Lucca in der Toskana geboren und starb am 16. Februar 1907 in Bologna. Carducci war Lyriker, politischer Redner und Literaturhistoriker. 1906 erhielt er für sein lyrisches Werk als erster Italiener den Nobelpreis für Literatur.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Carducci in der wilden Maremma der südlichen Toskana. Er studierte an der Universität von Pisa und wurde 1860 Professor für italienische Literatur an der Università di Bologna, wo er mehr als 40 Jahre lang lehrte. 1890 wurde er zum Senator auf Lebenszeit ernannt und von den Italienern als Nationaldichter verehrt. Carducci hatte bereits in jungen Jahren Gedichte zu schreiben begonnen.
Seine Lyrik ist sowohl von der römisch-antiken Dichtkunst als auch von der zeitgenössischen italienischen Dichtung beeinflusst. Carducci verkörperte die Hoffnung seiner Generation, er dichtete in klassischen Metren von mythischen Visionen, die die italienische Landschaft mit ihren Wurzeln der Antike verbanden. Wichtige Werke sind: „Rime“ (1857), „Giambi ed Epodi (1867-79), Rime nuove (1861-1887m Odi barbare (1977-89) und Rime e Ritmi (1899). Die visionäre Kraft von Carduccis Bildsprache prägte die kollektive Fantasie einer ganzen Generation.
Hier ein Beispiel seiner späten Dichtung (Aus: Rime nuove)
San Martino
La nebbia a gl’irti colli
piovigginando sale,
e sotto il maestrale
urla e biancheggia il mar;
ma per le vie del borgo
dal ribollir de’ tini
va l’aspro odor de i vini
l’anime a rallegrar.
Gira su’ ceppi accesi
lo spiedo scoppiettando:
sta il cacciator fischiando
sull’uscio a rimirar
tra le rossastre nubi
stormi d’uccelli neri,
com’esuli pensieri,
nel vespero migrar
Sankt Martin
Hoch zu struppigen Hügeln zieht
Nebel mit nieselndem Regen.
Drunten bleicht das tosende Meer
unter dem Toben des Mistrals.
Die Straßen des Dorfes durchzieht
aus blubbernden Fässern
ein sauer-süßer Weingeruch
und bringt die Seelen zum Jauchzen
Pfeifend legt auf die Scheite
der Jäger das blutende Wild,
knisternd funkelt das Fleisch
im dornenbuschigen Feuer.
Zwischen den rötlichen Wolken
stürmen Schwärme schwarzer
Vögel durchwandern wie
verbannte Gedanken den Abend
Links zur Biografie von Carducci:
Teil 1
https://www.youtube.com/watch?v=Wdy74QwXhj8
Teil 2 (Garibaldi, la massoneria, la cattedra a Bologna, l’inno A Satana)
https://www.youtube.com/watch?v=XdsUONtD2D0
Teil 3 (Levia Gravia, Pianto Antico, le Odi barbare):
https://www.youtube.com/watch?v=-UdGkvsJTe4
Teil 4 (Repubblicano vs monarchico, Giambi ed Epodi, Ça ira, Opere):
Teil 5 (Senatore, rime e ritmi, le opere, il premio Nobel):
https://www.youtube.com/watch?v=BSUy55uAruM
Teil 6 (La Poetica, L’Amor Di Patria, il Romanticismo, Le Critiche):
https://www.youtube.com/watch?v=R3dplOIH9FE
Link zu Gedichten von Carducci (in italienischer Sprache)